In einem Klimacheck von Milch “zu vergessen” zu erwähnen, dass keine der beiden Optionen mit der Alternative mithalten kann ist typisch mittelmäßiger Journalismus Tagesschau.
In einem Klimacheck von Milch “zu vergessen” zu erwähnen, dass keine der beiden Optionen mit der Alternative mithalten kann ist typisch mittelmäßiger Journalismus Tagesschau.
Zum ersten Punkt: die Albert-Schweitzer Quelle die hier irgendwo auftaucht geht von 2.1% verewertung in Form von Sojamilch aus.
Zum zweiten Punkt: in einer traditionellen Weidewirtschaft tut sie das, der Landwirt mäht im Sommer Wiesen die nicht beweidet werden, siliert das dann und füttert damit im Winter. Lief vor 500 Jahren ja auch.
Zum dritten Punkt: Kenn ich mich nicht tiefegehend damit aus, war eine exemplarische Annahme für Lieferkettenausstoß.
Zum vierten Punkt: Tut mir leid wenn das unklar formuliert ist. Es ist mit relativ einfachen Methoden möglich die ökologische Wertigkeit von Systemen zu errechnen. Eine “simplifizierte” Form davon findet beispielsweise im Naturschutzrecht bei den Ökopunkten Anwendung. Um den Klimaeffekt darzustellen, würden wir uns beispielsweise auf die Treibhausgasemissionen konzentrieren. Heißt: Biomasseverlust ist darin quantifizierbar, Platzverlust spielt hinsichtlich Klimaauswirkung nur in Bezug auf Biomasse eine Rolle, Eutrophierung ist bei Rodung eben nicht gegeben, diese Ausbeutung wirkt sich aber auf die Regenerationsfähigkeit aus und der Verlust von Regenwald lässt sich in zukünftigem Speicherverlust quantifizieren. Man kann die unterschiedlichen Nettoemissionen zweier Systeme und deren Differenz sehr gut darstellen. Wenn dich das an einem regionalen Beispiel interessiert schau dir doch mal die Grundlagen der Kalkung in deutschen Wäldern an, da wird darauf eingegangen. Es hat aber schon einen Grund, warum das Menschen hauptberuflich machen und dafür studiert haben müssen…… und es tut mir wirklich leid wenn ich dass nicht allgemeinverständlich hier so kurz erklärt bekomme, es ist einfach ein gigantisches Thema.
Zur Weidewirtschaft gibt es wie woanders bereits erwähnt meines Wissens noch keine gute Metastudie, nur Indikatoren.
Zu deinem letzen Punkt: danke dass du da aufnimmst was ich sage: Wir müssen Gesamtauswirkung diskutieren, nicht einzelne Systeme. Wenn ihr euch hier halbsachlich auf irgendwelche Artikel einschießt die lediglich zwei Formen miteinander vergleichen und ein Abwägungsergebnis ans Ende stellen tut ihr dem politischen Diskurs keine Freude. Aber über Abwägungslösungen kann man in eine Diskussion kommen. Kategorisch immer alles abzulehnen macht der Sache keine Freude.
Mir ist nicht ganz klar, warum ihr alle glaubt ich würde hier ein Argument für die Milchwirtschaft aufmachen.
2,1% des gesamten Sojas, der auf der Welt geerntet wird, wird für Sojamilch genutzt. Q Erstens ist das prozentual nicht groß und zweitens ist das kein Indiz dafür, dass in Deutschland oder der EU Sojamilch aus Soja von brasilianischen Rodungsflächen verkauft wird.
Es gibt Höfe, die so arbeiten. Aber selbst bei Almhöfen würde ich stark annehmen, dass es da großflächig Ausnahmen gibt. Schon allein aufgrund von Kostenstrukturen (Arbeit, Land) und Bequemlichkeit.
Durchschnittlich verursacht der Transport unter 10% der Emissionen bei Lebensmitteln.Q Bei Tierprodukten ist das anteilig niedriger, weil die Emissionen des Produkts an sich so hoch sind. Bei eingeflogenen Produkten ist der Anteil höher.
Wenn man komplett unterschiedliche Größen so zusammenfasst ist das ein Kompromiss, dem bereits eine subjektive Bewertung innewohnt und keine allgemeingültige Rechnung. So wie die EU bei der Verteilung der Fördermittel ja auch macht: Blühstreifen hier, bio da, Nitrat dort, …, ergibt eine Bewertung.
… und an der Stelle kann man rechnen, weil man letztlich nur noch eine Größe hat, nämlich CO2e. Eventuell hatte ich dich vorher missverstanden. So ist das natürlich klar.
Platzeffizienz spielt aber in der Realität eine riesige Rolle. In der Realität geht es sowohl darum, möglichst wenig CO2 auszustoßen als auch darum, möglichst alle Menschen zu ernähren. Praktischerweise lässt sich mit pflanzlich basierter Ernährung beides vereinen. Sobald man mit Tierhaltung anfängt, entwickeln sich die Faktoren CO2-Ausstoß und Platzverbrauch negativ. Einschränkung: Orte, an denen nur durch Tiere verwertbare Pflanzen wachsen erhöhen effektiv das Platzangebot, wobei Mitteleuropa kein derartiger Ort ist.
Und generell hat der Mensch bei der Nutzung von tierischen Produkten den Platzverbrauch der Tiere immer mehr beschränkt: wilde Tiere bejagen braucht mehr Platz als Viehzucht braucht mehr Platz als Massentierhaltung.
Ich finde gerade die Quelle zu den Zahlen nicht, aber die Indizien sind meines Wissens, dass sich mittels Weidehaltung die CO2e-Emissionen von Kühen um 20-60% reduzieren lassen … aber eben von einer extrem hohen Basis. Die Tierindustrie behauptet aber, dass Kühe aus Weidehaltung CO2-neutral seien. Und ich habe was dagegen, Weidehaltung in dieser Form schönzureden.
Hier ging es konkret darum, dass behauptet wird, “Es gibt keinen Königsweg.” Die relativ offensichtliche Lösung, einfach die Kuh als Zwischenschritte wegzulassen wird nicht genannt, stattdessen freut sich der Artikel wie toll 1kg CO2e pro 1l Milch im internationalen Vergleich ist, wenn man ohne Probleme auch die Hälfte der CO2e-Emissionen haben könnte.
Weil du mit ganz vielen der Apologetenargumente um die Ecke kamst, die mit der Realität in Deutschland nichts zu tun haben.