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      8 months ago

      Alles klar, macht Sinn. Politik lebt ja vor allem von demokratischer Bestätigung, es ist also extrem wahrscheinlich dass solche Aktionen die bei den meisten Leuten völliges Unverständnis auslösen und die Marke Klimaschutz mit Idioten assoziieren absolut perfekt funktionieren. Richtig gut durchdacht.

      • Killing_Spark@feddit.de
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        8 months ago

        Ich hab mal ne Frage. Als Gedankenexperiment: nimm mal an es gibt eine Katastrophe die auf uns zu kommt und wir wissen wie man sie verhindern könnte. Inzwischen stimmt die gesamte Wissenschaft darüber ein, dass diese Katastrophe kommt. Die Regierung stimmt dem auch zu. Aber ein großer Teil der Bevölkerung mag die notwendigen Maßnahmen nicht.und deswegen werden wir voll in diese Katastrophe reinschlittern wenn wir nicht bald und konkret und stark was ändern.

        Ist mir jetzt egal ob du zustimmst dass das die aktuelle Situation ist, aber das ist das Weltbild in dem viele der lg leben.

        Wie reagierst du denn in so einer Situation? Mit brav rumsitzen und nichts tun?

        • the_third@feddit.de
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          8 months ago

          aber das ist das Weltbild in dem viele der lg leben

          Das ist ja auch objektiv korrekt. Trotzdem dreht man da nix dran, indem man Farbe ans Brandenburger Tor schmiert.

          Politik ist zum größten Teil mit Akteuren besetzt, die primär aus Motiven des persönlichen Zugewinns agieren. Machtzuwachs und/oder finanzieller Gewinn klassischerweise. Ersteres kommt teilweise aus demokratischen Prozessen, zum Teil allerdings auch aus dem networking innerhalb des Systems. Letzteres kommt ausschließlich aus dem networking innerhalb des Systems und hängt aber von ersterem ab - wer keine Macht hat ist uninteressant und bekommt keine Parteispenden, Vorstandsposten, Möglichkeiten zur persönlichen Vorteilsannahme, you name it.

          Es gibt also nur zwei treibende Kräfte bei denen tatsächlich Meinung und Überzeugung ausschlaggebend sind, von so wildcards wie, bekannterweise etwa Bernie Sanders mal abgesehen: Wahlvolk und Einzelpersonen als Kapitalinhaber.

          • Kriegt man das Wahlvolk mit oranger Farbe auf Sandstein?

          Nein. Im Gegenteil - in der aktuellen Gesellschaft in der Teamzugehörigkeit immer wichtiger wird, assoziiert man damit den Klimaschutz hart mit solchen Aktionen, die völlige Unverständnis hervorrufen.

          Und: Eine positive Reaktion von staatlicher Seite darauf käme einem Dammbruch gleich, der jede fringe-Gruppe dazu ermutigt, ihre Ideen an jedem gesellschaftlichen Konsens vorbei in die Politik zu prügeln. Wie fänden wir es, wenn die AFD blaue Farbe über das Holocaust-Denkmal kippte? Würden wir da auch annehmen, dass das ein legitimer Protest ist der so lange fortgesetzt wird, bis die Politik zuhört?

          • Kriegt man Kapitalinhaber mit oranger Farbe auf Sandstein?

          Nein, natürlich nicht. Wir erinnern uns etwa an das in sich geschlossene Weltbild eines Matthias Döpfner in das wir mal kurz reinschauen durften als seine WhatsApp-Nachrichten öffentlich wurden. Da ist jemand aus persönlicher Überzeugung bösartig und bedient eine Schlüsselstelle.

          Was macht man dann? Geld verdienen, Schlüsselstellen besetzen, alternative Überzeugungen an Einzelpersonen an Schlüsselstellen herantragen. Das System ist stabil, es zu steuern funktioniert nur von der Brücke aus.

          • Killing_Spark@feddit.de
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            8 months ago

            Jo an deiner Analyse ist eigentlich richtig alles bis auf:

            Was macht man dann? Geld verdienen, Schlüsselstellen besetzen, alternative Überzeugungen an Einzelpersonen an Schlüsselstellen herantragen. Das System ist stabil, es zu steuern funktioniert nur von der Brücke aus.

            Das widerspricht halt leider dem essentiellen Teil des Problems: dafür ist keine Zeit mehr. Entweder die die jetzt an der Macht sind machen das richtige populär anstatt das populäre zu machen oder es ist halt vorbei. Was der Protest macht ist immer wieder alle daran zu erinnern, dass es Leute gibt die ihr recht auf eine gute Zukunft nicht aufgegeben haben.