Moin allerseits,
ich bin auf der Suche nach einer guten Lösung um mir eine kleine private Cloud zuhause hinzustellen und würde gerne mal nach euren Meinungen und Erfahrungen fragen.
Meine Anforderung an das ganze sind wie folgt:
Must haves
- Netzwerkverfügbarer Speicher
- mind. 2 Platten anschließbar um eine als on Prem Backup zu haben
- Fotobackup von 2 Smartphones möglich
- Dateizugriff per Linux-PC, Smartphones und Tablets möglich
Nice to have
- Synchronisierte Kalender
- Synchronisierter Notizen
Zugriff auf die Cloud würde ich per LAN/WLAN und VPN einrichten wollen um die ganze Sache so sicher wie möglich zu machen.
Budget halten wir mal rein für das System ohne Festplatten im um ca. 500€ Bereich fest. Da bin ich etwas flexibel.
Basierend auf diesen Anforderungen hab ich jetzt grob 2 Lösungsansätze:
- Q-Nap oder Synology NAS kaufen, aufstellen, Clouddienst des Anbieters nutzen und auf die Sicherheit dieses hoffen
- kleinen Homeserver bauen und diesen mit einer Linuxlösung betreiben
Vorteile zu Lösung 1: Es ist relativ einfach aufsetzbar und der Administrierungsaufwand hält sich in grenzen.
Nachteil zu Lösung 1: Ich bin auf die Möglichkeiten der Hersteller beschränkt und auf deren Support angewiesen.
Vorteil Lösung 2: Software und Hardware sind frei konfigurierbar und es gibt kaum Abhängigkeiten um irgendeine Lösung umzusetzen
Nachteil Lösung 2: Aufwand ist hoch und die einzusetzende Software und Hardware noch nicht klar.
Soweit meine bisheringen Gedanken dazu. Ich bin für alle Vorschläge und Gedankengänge hierzu dankbar und hoffe auf einige gute Hinweise und Diskussionen.
Komme aus dem Profi-Umfeld und hab so ein paar Lösungen mitbeobachten können.
QNAP ist mehr ein Home-Spielzeug in Profiqualität. Kann man bedingt mal einsetzen, aber irgendwann muss man dedizierte NAS-Systeme wie Netapp und so hernehmen und separate Server für die Dienste. Synology ist n bisserl wie QNAP.
Billiger kann (muss nicht) es mit Selbstgebautem werden. Hier ist FreeNAS einer der großen Player, was so eine Art Basis für viele andere Lösungen ist wie Owncloud, Nextcloud, Syncthing, CIFS, NFS, VPN, … Das Ding macht alles mit den Platten (RAID und so), der Rest sind per Klick hinzufügbare Dienste. Ich musste FreeNAS mal evaluieren. Im Grunde befolgt man ein paar Guides oder Youtubevideos je nach Geschmack und kommt zügig und mit wenig Vorkenntnissen zu einem gescheiten NAS. Wartungsaufwand danach ist gering, aber nicht bei Null. Ab und zu muss man bei Updates eingreifen weil sich was geändert hat, ist aber wohl eher selten.
Für 500€ denke ich sollte ein aktueller Rasperry Pi mit zwei-drei USB-Platten funktionieren. Es könnte auch ein Micro-PC werden, der dann den Dauerbetrieb vielleicht besser abkann. Es gibt Kompatibilitätslisten und Empfehlunglisten für FreeNAS. Denk nur dran: Für das Geld kriegst du keine superhohe Performance.
Als Offsite-Backup hab ich persönlich mir bei Alfahosting für n 10er im Monat ne VM geholt, die per Syncthing eine automatisch erstelle verschlüsselte Datei holt, welche die essenziellen Daten enthält falls mir die Bude abbrennt oder ausgeraubt wird. Dieses essenzielle Backup ist bewusst recht klein gehalten, da ich das auch aufs Handy und Tablet sowie einen separaten Rechner bei einem Freund mit Syncthing synce, jeweils mit receive-only und Papierkorb mit langer Vorhaltzeit. 1-2-3 Backup ist immer gut und es heißt nicht zu unrecht:
Kein Backup - keine Gnade
Erstmal Backup -> Off-Prem Backup ist zZ in Planung bei Freunden eine Platte hinzustellen. VPN Verbindung steht schon sowohl von außen über Wireguard zu mir als auch zwischen den Netzwerken um dann dort verschlüsselt zu lagern.
Die 500€ sind exklusive Festplatten, also falls du eine gute Basis (Mainboard, Prozessor) für so ein System hast, immer gern her mit den Empfehlungen.
FreeNAS werde ich mir gleich mal anschauen, klingt ja nach genau dem was ich wohl suche. Danke.
Heißt heute TrueNAS…
Ich nutze selbst eine alibaba-NAS (Terramaster mit 4 Platten - leider hat der Hersteller das BIOS gesperrt so dass man heute kein TrueNAS mehr installieren kann, was mit meiner Version noch ging) mit TrueNAS als on-prem Backup für meine VPS Nextcloud. Da TrueNas tatsächlich alles mitbringt was du wünschst würde ich das auch empfehlen. Auch ein eigenes Jail für Nextcloud wird mitgeliefert, der Aufwand hält sich damit echt in Grenzen. Zusätzlich bist du bei TrueNAS relativ ungebunden was die Hardware betrifft, egal ob Bastellösung mit nem Raspi, einer “fertigen” NAS oder einem alten PC.
TrueNAS Core ist dann die Lösung die mir da auf den ersten Blick angeboten wird, korrekt? Klingt ja erstmal ganz gut. Gibt es heutzutage noch so Systeme wie damals mit dem Intel Atom drauf? Stromsparende CPUs auf nem Mainboard fest verdrahtet mit 10W TDP?