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    11 hours ago

    Seit dem Ende des Kalten Krieges Ende des 20. Jahrhunderts und mit der deutschen Wiedervereinigung hat die Diskussion um die Abkürzung BRD ihre Brisanz verloren.

    Du, wenn man ‘BRD’ ohne den damaligen wertenden Charakter benutzt, meinetwegen sehr gern. Darum habe ich auch gesagt, dass ich ihn nicht “umstritten” nennen würde.

    Ich denke, es ist aber durchaus legitim, in dem Zusammenhang auch auf die geschichtliche Verwendung und Politisierung des Begriffs hinzuweisen und auf den darin innewohnenden Geist. Zumal bspw. deine Kommentare dazu (“poschmerzende Antikommunisten”, “basierte” Ablehnung unseres Staates) einen zarten Hinweis darauf geben könnten, dass der Begriff für dich durchaus noch etwas dieser ursprünglichen Wertung trägt.

    Entscheid dich mal, ob du die Abkürzung wegen der Kommunisten (based), oder wegen der Nazis (Nazis halt) doof findest.

    In beiden Fällen wird durch den Begriff erst einmal die Ablehnung des Staates dokumentiert. Du kannst das eine prima finden und das andere doof, ich finde beides für sich dämlich. Aber da brauchen wir uns auch überhaupt nicht zu einigen.

    Ich glaub ja, du willst einfach nur herumnölen und Mücken verelefantisieren.

    Nöö. Ich halte es halt einfach nur nicht für hilfreich, im Jahr 35 nach Untergang des Realsozialismus auf Begriffe zu setzen, die Gräben entlang der ehem. innerdeutschen Grenze offenhalten möchten - zumal bei einer ohnehin schon derart zersplitterten Gesellschaft. Ich kann nicht erkennen, was das bringen soll, zumal sog. “Antikommunisten” seit Jahrzehnten quasi arbeitslos sind und wohl noch nie so wenig Grund für “Poschmerz” gehabt haben wie heute. Wir leben zusammen in einem Staat, dessen Ausgestaltung an der Partizipation von uns liegt. Wer dort aussteigt, gibt auf.

    Aber wie gesagt. Das ist mein Punkt und es muss keineswegs deiner sein oder werden.

    • Prunebutt@slrpnk.net
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      10 hours ago

      Ich denke, es ist aber durchaus legitim, in dem Zusammenhang auch auf die geschichtliche Verwendung und Politisierung des Begriffs hinzuweisen und auf den darin innewohnenden Geist.

      Sprache verändert sich. Versuch mal, das Swastika irgendwohin zu malen, oder erzähle mal einem Unterstützer des Ukrainischwn Staates, dass “Slava Ukraini!” in den 30ern ein Rechtsradikaler ausdruck war. Der Großteil der Nutzer*innen der Abkürzung “BRD” nutz den Begriff nicht wertend. Selbst der Duden und die BPB nut’t ihn, himmeldonnerwetterenochmal. Die einzigen, die den Begriff abwertend deuten sind Leute, die sich empören wollen.

      Zumal bspw. deine Kommentare dazu (“poschmerzende Antikommunisten”, “basierte” Ablehnung unseres Staates) einen zarten Hinweis darauf geben könnten, dass der Begriff für dich durchaus noch etwas dieser ursprünglichen Wertung trägt.

      Sorry, aber nein. Dadurch, dass ich explizit über einen Staat rede, wenn ich die Bundesrepublik Deutscland meine und dies abkürzen will, denke ich nicht automatisch, dass ich damit dem Fotzenfritz eins auswische, oder sowas. Die ganze Diskussioneist mir zu kindisch (weswegen ich das “poschmerzend” gefagt habe).

      In beiden Fällen wird durch den Begriff erst einmal die Ablehnung des Staates dokumentiert.

      Nein, andersherum. Nur, weil z.B. Ostalgikys und Reichsbürgys den Begriff verwenden, ist der Rückschluss nicht zulässig.

      Ich halte es halt einfach nur nicht für hilfreich, im Jahr 35 nach Untergang des Realsozialismus auf Begriffe zu setzen, die Gräben entlang der ehem. innerdeutschen Grenze offenhalten möchten - zumal bei einer ohnehin schon derart zersplitterten Gesellschaft.

      Dann mach den Graben nicht mehr unnötig auf und akzeptiere, dass die Abkürzung etabliert ist, ohne irgendwelche politischen Überzeugungen dahinter zu erahnen.

      Ich kann nicht erkennen, was das bringen soll, zumal sog. “Antikommunisten” seit Jahrzehnten quasi arbeitslos sind

      Lol, was? Antikommunistys laufen hier doch überall noch herum.

      nie so wenig Grund für “Poschmerz” gehabt haben wie heute

      Das ist ist ja das lustige an Poschmerz: er ist unnötig.

      Wir leben zusammen in einem Staat, dessen Ausgestaltung an der Partizipation von uns liegt.

      Da bin ich anderer Meinung. Hast du mir das nicht schon diagnostiziert?

      • Quittenbrot@feddit.org
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        10 hours ago

        Die einzigen, die den Begriff abwertend deuten sind Leute, die sich empören wollen.

        Ja wie gesagt, das sehe ich anders. Das sind zwar einerseits schon diese Leute, da hast du schon recht, aber eben auch Leute, die beispielsweise in die Richtung ‘BRD GmbH’ gehen. Oder bspw. die Ostalgiker, die die Wende nicht verkraftet haben.

        Sorry, aber nein.

        Aber du findest es doch “based”?

        Nur, weil z.B. Ostalgikys und Reichsbürgys den Begriff verwenden, ist der Rückschluss nicht zulässig.

        Ich sag ja nicht, dass das für jegliche Verwendung des Begriffs gilt, aber bei zb diesen beiden Gruppen durchaus mitschwingt.

        Dann mach den Graben nicht mehr unnötig auf und akzeptiere, dass die Abkürzung etabliert ist, ohne irgendwelche politischen Überzeugungen dahinter zu erahnen.

        Sehr gerne.

        Lol, was? Antikommunistys laufen hier doch überall noch herum.

        Wo denn? :D Also mal ganz im ernst, vielleicht leben wir ja in wirklich unterschiedlichen Bubblen, aber ich habe noch nie jemanden getroffen, der sich als “Antikommunist” bezeichnet. Was soll der denn den ganzen Tag machen? Kommunismus selbst ist doch schon vollkommen marginalisiert und hat seit Ewigkeiten 0 politische Relevanz, wer schwingt sich da denn heute noch freiwillig zum “Kampf” gegen etwas so unbedeutendes auf?

        Das ist ist ja das lustige an Poschmerz: er ist unnötig.

        Das auf jeden Fall! Poschmerz kommt aber eigentlich nur bei denjenigen, die sich nicht durchsetzen konnten. Die Geschichte seit 1989 spricht da eher für den “Antikommunisten”. Allenfalls, siehe oben, kann ich mir Poschmerz vorstellen, weil sein Feindbild verschwunden ist und er jetzt kein Ziel mehr hat… :) So oder so, das ganze riecht mir viel zu sehr nach Kalter Krieg und nach Denke, die ein paar Jahrzehnte zu spät kommt und an unseren heutigen Realitäten vorbeigeht.

        • Prunebutt@slrpnk.net
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          9 hours ago

          Aber du findest es doch “based”?

          Ich finde die Infragestellung der BRD based, ja. Aber nicht, weil ich Reichsbürger, oder Tankie bin.

          Wo denn? :D Also mal ganz im ernst, vielleicht leben wir ja in wirklich unterschiedlichen Bubblen, aber ich habe noch nie jemanden getroffen, der sich als “Antikommunist” bezeichnet.

          Die gesamte Mythologie der BRD basiert auf Antikommunismus. Man muss sich ja nicht so bezeichnen, um einer zu sein. Das gesamte politische Etablissement ist antikommunistisch.

          Was soll der denn den ganzen Tag machen? Kommunismus selbst ist doch schon vollkommen marginalisiert und hat seit Ewigkeiten 0 politische Relevanz,

          Tja, da haben die Antikommunistys wohl ganze Arbeit geleistet. Inwiefern heißt das, dass sie nicht existieren?

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            8 hours ago

            Wir leben offenbar wirklich in extrem unterschiedlichen Bubblen!

            Zumindest aus meiner Bubble sieht es eher so aus, als wäre es schon einige Jahrzehnte her, dass die Bundesrepublik das letzte Mal auch nur an Kommunismus gedacht hat. Und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass das daran liegt, dass wir hier so ein effektives Netzwerk an Zerstörern kommunistischer Ideen haben…

            Aber gut, wenn du die Welt so siehst…

            • Prunebutt@slrpnk.net
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              7 hours ago

              An was liegt’s denn dann?

              Das ist ja gerade die Crux an Ideologie: sie wird unsichtbar gemacht. Natürlich kriegst du keine antikommunistische Ideologie mit, wenn die antikommunistische Propaganda das gesellschaftliche Hintergrundrauschen ist.

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                7 hours ago

                Wenn ich raten müsste, dann wohl ganz primär daran, dass der letzte Versuch eines deutschen Staates mit Ziel Kommunismus, vorsichtig ausgedrückt, nicht unbedingt so gut gelaufen ist.

                Insbesondere in den ehemals realsozialistischen Ländern Europas ist diese Idee politisch quasi tot, der Appetit auf ein neues Experiment in diese Richtung ziemlich gestillt.

                • Prunebutt@slrpnk.net
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                  7 hours ago

                  Insbesondere in den ehemals realsozialistischen Ländern Europas ist diese Idee politisch quasi tot, der Appetit auf ein neues Experiment in diese Richtung ziemlich gestillt.

                  Und das soll jetzt ein Beleg sein, dass es keinen Aitikommunismus gibt? Dir ist schon bewusst, dass die Lebenszufriedenheit im Realsozialismus durch die Bank höher war als nachdem diese Staaten kapitalistischer Schockdoktrin unterzogen wurden?

                  Ist ja nicht so, dass diese Länder die Wahl hatten, einen libertäreren Sozialismus zu formulieren, anstatt vom Westen in den Kapitalismus gedrängt zu werden.

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                    6 hours ago

                    Und das soll jetzt ein Beleg sein, dass es keinen Aitikommunismus gibt?

                    Nein. Sondern, dass die Leute deswegen keine Lust mehr auf Kommunismus haben und nicht, weil es irgendwelche antikommunistischen Gruppierungen gibt, die ihn groß unterdrücken müssten.

                    Dir ist schon bewusst, dass die Lebenszufriedenheit im Realsozialismus durch die Bank höher war als nachdem diese Staaten kapitalistischer Schockdoktrin unterzogen wurden?

                    Nein, das ist mir nicht bewusst, denn dazu kenne ich keine Zahlen. Hast du welche? Besonders würde mich interessieren, ob das eine rein deutsche oder auch europäische Betrachtung wäre, und ob das auch für heute noch gelten würde, oder nur bspw. für die Zeit der Transformation in den 90ern/00ern.

                    In jedem Fall sprechen Dinge wie Einschränkung der Reisefreiheit, Mauerbau und letztlich der Zusammenbruch unter dem wachsenden Druck der Bevölkerung für mich doch eine recht eindeutige, reale Sprache bezüglich der Zufriedenheit mit diesem System.