Ist doch ganz normal, eins hat doch normalerweise kein Gefühl oder Emotion für Geschlecht, oder …oder?
du solltest einen Arzt aufsuchen wenn du kein Gefühl mehr im Geschlecht hast
Es gilt die Ei Primzahl Direktive!
Was für ein Gefühl oder Emotion hast du denn gegenüber Geschlecht?
Ich habe nichts intrinsisches denke ich, eher ein “so wurde ich schon immer zugeordnet und es funktioniert”.
Und wenn ich anders zugeordnet werde oder sich mein biologisches Sex auf magische Weise ändern würde wäre mir das herzlich egal. (abgesehen von gesellschaftlichen Benachteiligungen weil ich dann weiblich gelesen werden würde)
Das klingt natürlich nicht-binär. Aber wenn dir solche Label egal sind ist das natürlich auch ok
Ich weiß nicht, ob das unbedingt nicht binär sein muss. Ich bin ein cis Mann und bin glücklich so wie ich bin. Es ist cool, einen Penis und Bart zu haben. Ich sehe mich definitiv nicht als nicht-binär.
Gleichzeitig glaube ich nicht, dass ich wesentlich etwas für mich ändern würde, wenn ich auf magische Weise zur Frau vehext würde.
HM würde ich nicht unbedingt sagen, mir geht es hier ähnlch wie OP, würde aber deswegen definitiv nicht sagen, dass ich non-binär bin, da ich mich nicht manchmal physiologisch weiblich fühle/fühlen möchte. Ich hab nix gegen die Physiologie mit der ich geboren wurde, es fühlt sich nicht inherent falsch an, also würde ich mich als cis beschreiben, auch wenn es sich auch nicht inherent richtig anfühlt. Ist halt kein Gefühl mit verknüpft, sonder eher ein “ist halt so wies ist, und das find ich weder gut noch schlecht, ist halt so.” (auch wenn ich natürlich manchmal froh bin, dass ich Dinge wie monatlich Menstruationsbeschwerden nicht habe)
Wenn mich etwas stört, sind das Rollenbilder, also dass ich in der Schule ausgegrenzt wurde weil ich lange Haare hatte, oder mich nicht für Fußball interessiere. Würde aber nicht sagen, dass ich hier nicht männlich bin sondern dass die Cliches die mit Männlichkeit assoziiert werden halt dumm sind.
Mein Geschlecht: Ich fühl mich nicht falsch oder komisch wenn ich in den Spiegel schaue und alles andere was mit Geschlecht assoziiert wird/als typisch männlich/typisch weiblich gilt find ich bescheuert.
Ist in der heutigen identitätspolitischen Landschaft vlt. Ein Minderheits- bzw. Veralteter take, aber ich bin fest davon überzeugt, dass würden wir in einer völlig gleich berechtigten Gesellschaft leben es außerhalb des biologischen so gut wie keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen und allem dazwischen und außerhalb gäbe. Glaube kaum dass unser Kleidungsstil, unsere Jobwahl, unsere Hobbys und was sonst alles noch so gesellschaftlich einem Geschlecht zugeordnet wird maßgeblich davon abhängt wie wir geboren wurden sondern hauptsächlich davon in welcher Welt wir aufwachsen.
Die Varianz zwischen einzelnen Personen ist ja jetzt in der patriarchalen Gesellschaft schon VIEL VIEL größer, als die Varianz zwischen den Geschlechtern.
Klar hat man immer ein paar gesellschaftliche Implikationen von Anatomie (Kinder austragen, Physiologie, Hormone etc. PP.) aber die sind eben super klein im Vergleich zu den Implikationen die durch hunderte Jahre gesellschaftliche Trennung, Unterdrückung und so entstehen.
Mag sein dass dies ein ungebildeter take ist, den man nur aus der Position des privilegierten Geschlechts machen kann, aber ich würde sagen kein Gefühl bezüglich des eigenen Geschlechts zu haben sondern eher eins gegenüber den gesellschaftlichen Cliches die damit assoziiert sind ist nicht komisch sondern der Normalzustand.
Bin aber sicher auch nicht die allwissende Müllhalde und lasse mich hier auch gerne eines besseren belehren.
EDIT: Um das nochmal klar zu sagen: jede Selbstbeschreibung und Selbstwahrnehmung ist valide, jeder der sich unabhängig von Biologie als männlich, weiblich oder tetwas dazwischen oder außerhalb wahrnimmt hat die absolute Freiheit und das recht dies zu tun und ich erkenne diese Position an und respektiere sie. Nur für mich persönlich ergibt es mehr Sinn gegen Rollenbilder im allgemeinen zu Kämpfen, wenn sie nicht zu meinem Verständnis von Rollen passen, als mich anderen Rollen zuzuordnen. Ist aber eben auch leicht als männlich gelesener Mensch, der da halt Priviligiert ist.
[Dinge, die ich als hetero-cis-Typ sage folgend…]
Ich stimme dir zu, dass es insgesamt sinnvoll ist, das Geschlecht nicht dauernd in den Vordergrund zu stellen. Es ist aber einerseits sehr menschlich, sich Gruppen zugehörig fühlen zu wollen (und ich glaub auch, bin aber kein Biologe, dass unsere Interessen zumindest teilweise auch hormonell gesteuert sind). Andererseits muss man irgendwie geschlechterbasierte Diskriminierung beschreiben und angehen können und dabei dürften Kategorien helfen.
Und wir sollten auch das biologische Geschlecht eher als Raum, denn als binär Auswahl zwischen zwei Punkten sehen. Das macht es erst mal komplizierter, aber darin kann m.E. auch eine Chance für z.B. die Medizin liegen. Nicht jede Person mit XX-Chromosomenpaar ist fruchtbar, etc.
Sich Gruppen zugehörig fühlen zu wollen ist durchaus menschlich, nur diese ans biologische Geschlecht zu küpfen nicht unbedingt smart.
Z.B fühle ich mich der Gruppe der Langhaartragenden zugehörig, was zur Zeiten des alten Testaments durchaus als männlich galt, zu Zeiten des neuen als weiblich, zu Zeiten des Kolonialismus wieder als männlich, zu Zeiten des NS wieder als weiblich, in der moderne wandelt es sich wieder dazu bei beiden Geschlechtern akzeptiert zu werden.
Ich fühle mich nicht der Gruppe der Reitenden zugehörig, was früher Frauen verboten war und als rein männliches Interesse galt, derzeit aber als primär weibliches Interesse verstanden wird
Auch fühle ich mich nicht der Gruppe der Fußballspielenden zugehörig, was früher sowohl als weibliches als auch als männliches Interesse galt, dann als rein männliches Interesse, welches Frauen sogar verboten wurde, jetzt wieder mehr als sowohl männliches als auch weibliches, wenn auch die Zuordnung eher männlich bleibt.
Ähnliches gilt für Röcke, hohes Körpergewicht, Poesie, uvm.
Interessen wie Hobbys oder Kleidungsstil sind einfach viel zu komplexe gesellschaftliche Phenomene um durch unser biologisches Geschlecht vorausbestimmt zu sein.
Klar hat deine DNA und hormonelle und körperliche Beschaffenheit auch einen kleinen Einfluss darauf, aber die Unterschiede zwischen einzelnen Menschen und gesellschaftlichen Normen sind einfach VIEL relevanter dafür, als die von biologischen Geschlechtern.
Ich fühle mich wie eine maskuline Frau und einen femininen Mann gleichzeitig. Oder ich mag die Vorteile beider dieser Geschlechter. Mann: Muskelaufbau einfacher. Frau: Bessere Kleidung, bessere Frisuren, muss nicht ständig angeben usw. Nichtbinär: Scheiß auf Normen an die ich sowieso schlecht angepasst war.
Hmm, meist ist mein Geschlecht irgendwo außerhalb meiner Wahrnehmung am chillen bis etwas passiert, das mir unangenehm ist und dann habe ich manchmal auch das mit maskuliner Frau oder femininem Mann. Ich bin mir aber echt nicht sicher, ob das tatsächlich eine vernünftige Beschreibung ist. Nichtbinär ist immer gut :3